Placebo – Nichts wirkt!

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Placebo

Placebo ist ein Synonym für etwas, das eigentlich nicht ist. Der Effekt ist seit über 200 Jahren in der Medizin bekannt. Der Begriff kommt aus dem lateinischen und bedeutet: „ich werde gefallen“. Erstmals erwähnt wurde dieser Ausdruck in diesem Zusammenhang von dem schottischen Arzt William Cullen im 18. Jahrhundert. Im engeren Sinne versteht man unter Placebos, eine Therapie die bei Patienten eingesetzt wir, obwohl man weiß, dass nach dem offiziellen Stand der Medizin keine physiologische Wirkung in dem Präparat steckt. Somit fällt der Placebo in den mystischen Bereich, in die Quacksalberei und bekommt den Stempel Alternativmedizin aufgedrückt!

Placebos halten was sie versprechen: Keine Nebenwirkungen und keine Garantie auf Wirksamkeit, denn es ist kein Wirkstoff enthalten. Cullen hat aus Not zu Placebos gegriffen. Die Menschen forderten Medikamente um ihre Beschwerden zu lindern. Der Arzt hatte aber keine entsprechenden Tablettchen, daher griff er zu scheinbar unwirksamen Pulvern.

Ein ebenso berühmter Verfechter ist Samuel Hahnemann (1755-1843), der Begründer der Homöopathie. Er setzte die Placebos nicht bei seinen homöopathischen Mitteln ein, die sehr wohl eine gewisse Konzentration eines Wirkstoffes enthalten, sondern nur bis zur Überbrückung bis zur Wirkung der Globuli.

Immer mehr Studien beschäftigen sich mit dem Placebo –Effekt. Als Nachweis seiner Wirkung oder viel mehr als Kontrollgruppe. Bei einer groß angelegten Studie wurde Patienten mit altersbedingten Kniegelenksschäden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe bekam nur einen Hautschnitt, das Gelenk blieb unversehrt, bei der anderen Gruppe wurde eine entsprechende OP durchgeführt. Beide Gruppen zeigten dieselben Besserungen!

Ist es Betrug auf Seiten des Arztes kein echtes Medikament zu verschreiben, oder eine Förderung der Vorstellungskraft? Diese Frage ist leicht zu beantworten. Placebos wirken auch wenn der Patient weiß, dass er nur unwirksame Präparate einnimmt. In der Philosophie spricht man von der „Kraft der Gedanken“.

Erklärungsversuche um die Wirkung des Effektes sind meist nur Versuche sich anzunähern. Zum Beispiel über den assoziativen Ansatz. Hier erfolgt eine Konditionierung über unbewusste Lernerfahrungen. Ich nehme ein Placebo ein und mit geht es danach besser. Ähnlich wie bei Pawlows Hunde, die beim Fressen immer ein Glöckchen läuten hörten und später nur auf den Klang mit speicheln reagierten.

In allen Kulturen hat man sich über einen Naturphilosophischen Weg angenähert. Aus Griechenland kennt man das Modell des drei geteilten Menschen mit Körper-Seele-Geist. Diese Teilung erfolgt hierarchisch von oben nach unten und baut aufeinander auf. Somit ist der Körper Ausdruck der Psyche und die wiederum ein Spiegle der geistigen Impulse. Somit kann eine Veränderung im Denken  konkrete Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Körpers haben. Messbar wird diese vor allem auf Hormonebene oder in der Immunabwehr.

Was also den Körper krank macht, das kann ihn auch wider gesund machen. Es obliegt natürlich jedem selbst, auf welchen Weg der Genesung er sich begibt. Hier soll nur eine Möglichkeit aufgezeigt werden, die vielleicht ein klein wenig Umdenken herbeiführt und vor allem immer als Unterstützung zur konventionellen Therapie gesehen werden soll.